Der Hochbunker in Düsseldorf-Heerdt aus dem 2. Weltkrieg wurde zu einem exklusiven Wohngebäude umgebaut. Der Bunker Heerdt zeichnet sich durch seine exklusive Architektur in besonderer Lage aus. Hierbei galt es im Rahmen der Planungen, die alte Bunkerstruktur aufzubrechen und neue attraktive Wohnungen zu gestalten. Der Bunker wurde hierzu zum Teil entkernt und Teile aus der Bunkerhülle herausgetrennt. Anschließend erfolgte der Anbau von Elementen, welche in die Bunkerhülle integriert oder angebaut wurden. Hierdurch entstand ein stark gegliedertes Gebäude, welches sich durch unterschiedliche Fassadengestaltungen noch stärker exponiert darstellt.
Die bauphysikalischen Herausforderungen lagen hier zum einen in der Bunkerstruktur selbst. Durch seine starken Mauern bot sich ein idealer Schallschutz an, jedoch waren einige herausfordernde Wärmeschutzdetails zu lösen. Zum anderen bedurfte die zentrale Lage in mitten von einer Sportanlage sowie verschiedenen Verkehrswegen für Straßen- und Schienenverkehr hinsichtlich Schallschutz unkonventionelle Lösungen im Umgang mit den am Gebäudekörper herrschenden Immissionen. Weitere außergewöhnliche Ideen wie ein Car-Lift zum Parken auf der eigenen obergeschossigen Terrasse runden die Immobilie als außergewöhnliche Immobilie ab.
Moderne Metallfassade
Ein weiteres Highlight im Bunkerkonzept ist die moderne Fassadegestaltung mit unterschiedlichen Fassadenstrukturen. Zum einen wurde ein klassisches Wärmedämmverbundsystem mit Oberputz auf die Bunkerwände aufgebracht, zum anderen wurde eine hinterlüftete Metallfassade auf einige ausgewählte und besonders exponierte Baukörperteile errichtet. Die Wärmedämmung aus Polystyrol wurde klassisch im Punkt-Wulstverfahren aufgebracht. Eine besondere Herausforderung war hierbei das Ausgleichen der Unebenheiten der alten Bunkerwände. Hierbei mussten Differenzen von bis zu 3 cm ausgeglichen werden, um eine ebene Oberflächenstruktur zu erhalten. Die Metallfassade wurde hierbei direkt auf der Unterkonstruktion befestigt.
Car-Lift mit schallschutztechnischer Entkoppelung
Besonderes Highlight der Planung stellt ein an den Bunker angebauter Car-Lift dar, welcher den Bewohnern ermöglicht mit ihren Automobilen unmittelbar an die eigene Wohnung im jeweiligen Geschoss zu fahren. Planungstechnisch waren hierbei die Entkoppelung der Aufzugsaggregate sowie der technischen Einrichtungen, aber auch die Entkoppelung des Stellplatzbelages die größte Herausforderung hinsichtlich der Körperschallübertragung in das Gebäude. Hierzu wurde der gesamte Fahrkorb für die Autos entkoppelt gelagert, so dass möglichst wenig Körperschall trotz der massiven Bunkerwände in die Konstruktion eingeleitet worden ist. Die Konstruktion der Bunkerwände wirken hierbei aufgrund der hohen Massen ebenfalls positiv, da die Bunkerwände in diesem Bereich mit einer flächenbezogenen Masse von ca. 4600 kg/m² als äußerst massiv bezeichnet werden können und somit die Schwingungsanregung dieses Bauteils eher verhalten ist. Trotz dieser massiven Bunkerwände wurde durch eine konsequente Entkoppelung Schwachstellen im Schallschutz vermieden und so das anspruchsvolle Schallschutzniveau verbessert.
Das Brandschutzkonzept setzt im Wesentlichen die Vorgaben der Landesbauordnung um, wobei die Sicherstellung der 2. Rettungswege aufgrund der stark gegliederten Fassade mit Vor – und Rücksprüngen aufwendig für jede Wohneinheit nachgewiesen werden musste.
Auch die Belange des Schallschutzes mit zusätzlichen, nicht öffenbaren Anprallgläsern musste bei diesem Nachweis berücksichtigt werden.
Die Rauchableitung des offenen Treppenraumes wurde ebenfalls im Planungsteam im Detail festgelegt.
Die Car-Liftanlage musste brandschutztechnisch besonders betrachtet werden.
Die Brandlast PKW vor dem Fenster der Wohneinheit und die Schwierigkeit der Brandbekämpfung eines PKW Brandes im Obergeschoss wurde durch den Sachverständigen untersucht und Kompensationsmaßnahmen in Abstimmung mit der Branddirektion der Berufsfeuerwehr der Stadt Düsseldorf und der Bauaufsichtsbehörde festgelegt.