Erster Brandversuch an Raumzellen mit Unterstützung von BFT Cognos erfolgreich durchgeführt

Im Rahmen eines in großen Teilen vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW (MHKBD NRW) geförderten Forschungsprojektes zu Realgroßbrandversuchen von Raumzellen wurde erstmals das Gesamttagverhalten von Raumzellengebäuden mit einer Stahltragkonstruktion unter normierter Temperaturbeanspruchung systematisch untersucht. Besonderes Ziel dabei war die Prüfung des Raumabschlusses unter Last und entsprechender Verformung sowie die Betrachtung des Verhaltens der Plattenbekleidung im Gesamttragwerk in Bezug auf den Raumabschluss. BFT Cognos nahm als Konsortialprojektpartner am ersten Großbrandversuch am 11. Oktober 2022 teil. Der Brandversuch war einer der sechs geplanten Großbrandversuche an ganzen modularen Raumzellen unter normierten Brandbeanspruchungen beim Materialprüfungsamt NRW im Brandzentrum Erwitte. Neben zahlreichen Vertretern und Vertreterinnen aus Wissenschaft und Wirtschaft war auch Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW, vor Ort.

 

Seit 2019 beteiligt sich BFT Cognos zusammen mit diversen Modulbau-Herstellern im Rahmen des CBI (Center Building and Infrastructure Engineering) an der RWTH Aachen an der Entwicklung von Standards für das Thema „Brandschutz für Raumzellengebäude“. In einem ersten Schritt wurde in Kooperation mit dem MHKBD NRW im November 2020 der Praxisleitfaden zu Anforderungen an Bauteile von Raumzellengebäuden als Stahltragkonstruktion aus Gründen des Brandschutzes veröffentlicht und somit eine solide Grundlage für die weiteren Forschungsaktivitäten geschaffen. Im nächsten Schritt entstand das Forschungsprojekt, in dem mehrere Brandversuche an ganzen Raumzellen unter ETK-Bedingungen und unter Belastung durchgeführt werden sollen. Im Rahmen der Versuchsreihe der Realgroßbrandversuche werden weitere Versuche unter Brandbeanspruchung mit nominellen Temperaturzeitkurven durchgeführt. Neben der Untersuchung eines reinen Innenbrands werden auch ggfs. äußere Brandbeanspruchungen betrachtet. Ein wichtiges Ziel dabei ist die Ermittlung eines Grenzkriteriums für Verformungen sowie die Untersuchung des Gesamttragverhaltens unter Belastung.

 

Die Erkenntnisse aus den Realgroßbrandversuchen sowie den zugehörigen numerischen Berechnungen sollen dann länderübergreifend mit Prüfstellen und dem DIBt diskutiert werden und anschließend zusammen mit den ausgearbeiteten Konstruktionsmerkmalen ggfs. in einer Muster-Stahl-Modulbau-Richtlinie als technisches Regelwerk zusammengeführt werden, wobei dafür naturgemäß die richtigen formalen Wege einzuhalten sind. Die Ergebnisse des ersten Brandversuches waren vielversprechend und zeigen, dass für Raumzellengebäude bei entsprechender Ausführung von Brandschutzplattenbekleidungen auch raumabschließende Eigenschaften nachgewiesen werden können. Mit weiteren Brandversuchen soll der Raumabschluss auch unter anderen Rahmenbedingungen untersucht werden. Der nächste Versuch ist im Frühjahr 2023 geplant.

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